Zwänge

Rote Mohnblumen, durch die die Sonne scheint

Zwänge sind eine Sonderform der Angst. Bei Zwängen befürchtet man Unheil und tut alles um ein befürchtetes Unglück zu verhindern. Dies können beispielsweise Gedanken an Verunreinigung sein - als Reaktion wäscht man sich ständig um mögliche Krankheiten zu verhindern. Diese Gedanken sind nicht realistisch und die betroffene Person weiß das auch, aber sie können immer stärker und irgendwann nicht mehr bewältigbar werden. Die Grenzen zwischen Angst und Zwang sind fließend. Man geht auch davon aus, dass die biologischen Vorgänge ähnlich sind. Ein bis drei Prozent aller Menschen leiden unter Zwangserkrankungen. Zwangserkrankte waschen sich täglich stundenlang oder gehen viele Male in ihre Wohnung zurück, um zu kontrollieren, ob sie abgeschlossen ist oder überprüfen immer wieder, ob Herd, Licht oder Bügeleisen ausgeschaltet sind. Sie wissen, dass diese Handlungen unvernünftig sind, und müssen sie dennoch ausführen. Ähnlich laufen die Prozesse bei Zwangsgedanken ab. Sie tauchen immer wieder auf und nisten sich im Gehirn ein. Die Zwangskrankheit gilt als „verborgene Krankheit“, weil die Betroffenen sie geheim halten und lange keine Behandlung suchen. Im Schnitt erhalten sie deshalb erst nach mehr als 10 Jahren eine angemessene Therapie.
Richtig behandelt kann man diese Erkrankung aber sehr gut in den Griff bekommen.