Prokrastination oder ganz altmodisch: Aufschieberitis

Prokrastination scheint eines der neuen Modewörter zu werden. Ein Wort für ein altbekanntes Phänomen - die Aufschieberitis.

Wer kennt das nicht? Dinge, die man gern von Tag zu Tag weiterschiebt, als würden sie sich eines Tages von selbst lösen. Dinge, die man bis zu einem bestimmten Termin so lange aufschiebt bis man auf den letzten Drücker einen Mega-Stress bekommt. Nur leider: Das Aufschieben erzeugt unnötigen Druck und letztlich kann es sogar der Gesundheit schaden.

Man geht davon aus, dass fast jeder zweite von Aufschieberitis betroffen ist - an manchen Unis gibt es inzwischen Prokrastinations-Ambulanzen, da dies auch unter Studenten sehr verbreitet ist. Man vermutet, dass das Internet den Aufschiebe-Effekt durchaus verstärkt, da man sich davon rund um die Uhr (scheinbar sinnvoll) ablenken lassen kann.

Aber was kann man jetzt tun gegen das ewige Aufschieben? Viele Aufschieber merken ja, dass ihnen das gar nicht gut tut und dennoch rutschen sie immer wieder in diese Falle.

  • HInterfrage deine Gründe: Eine Möglichkeit ist es, sich zu fragen, warum man etwas wieder und wieder aufschiebt. Hat man vielleicht Angst, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein? Dann kann man sich in einem zweiten Schritt fragen, was brache ich um die Aufgabe zu bewältigen? Und erhöht damit die Chance die Aufgabe zeitgerecht zu erledigen. Denn je weniger Zeit umso schwieriger wird es, alle Ressourcen auszuschöpfen. Oder macht mir die Aufgabe einfach keinen Spaß? Dann macht es umso mehr Sinn, sie so schnell wie möglich hinter sich zu bringen - damit man sich rasch wieder Dingen zuwenden kann, die mehr Spaß machen.
  • Verschriftliche deine To Do Liste: Manchmal hilft es auch, die zu erledigenden Dinge aufzuschreiben und mit sich selbst verbindliche Vereinbarungen zu treffen, bis wann man startet. Aufschreiben verhindert, dass man die Dinge immer ungeordnet im Kopf hat und Ungeordnetes ist manchmal schwierig anzugehen. Außerdem erhöht das Aufschreiben die Verbindlichkeit der Aufgabe.
  • Aufgabe zu groß: Es kann auch sein, dass man mit einer Aufgabe erst gar nicht startet, weil man sie wie einen riesengroßen und unüberwindlichen Berg vor sich sieht. Dann macht es Sinn die Aufgabe in kleine Unter-Aufgaben zu unterteilen die sich bewältigbar anfühlen. Und dann ein Schritt nach dem anderen..
  • Belohne dich selbst: Und ganz besonders wichtig: Belohne dich fürs Nicht-Aufschieben. Versprich dir selbst irgend etwas, das dir gut tut, wenn du die Aufgabe zum geplanten Zeitpunkt angehst. Das kann ein Abend im Kino sein, ein schönes Abendessen, ein Wellnessnachmittag, neue Schuhe oder eine Tafel Schokolade. Was auch immer es ist - trickse dich aus und schaffe dir selbst Anreize!

Die Aufschieberitis steckt ja ein bisschen in uns allen drin - im einem mehr im anderen weniger. Ich wünsche dir, dass es dir immer wieder gelingt, deiner persönlichen Aufschieberitis ein Schnippchen zu schlagen - sodass du in den Genuss einer To-Do Liste kommst die sich durch ganz viele abgehakte Aufgaben auszeichnet. Du wirst sehen, wie stolz dich das macht und wie sehr sich deine Motivation erhöht, gleich die nächste Aufgabe anzugehen. Viel Spaß beim Erledigen, beim Belohnen und beim Genießen! Alles Gute!