Schlafstörungen

Bett mit Nachtkästchen und auf dem Bett liegt ein Buch

Jeder von uns kennt schlaflose Nächte – vor einer Prüfung, aufgrund eines Streites oder belastender Alltagsprobleme bereitet es uns Schwierigkeiten ein – und/oder durchzuschlafen. Wir liegen wach im Bett, oft grübelnd und drehen uns von einer auf die andere Seite. Passiert dies nur gelegentlich ist es noch kein Grund zur Sorge.

 

Bleiben die Ein- und Durchschlafstörungen aber über einen längeren Zeitraum bestehen, so kann es sich um eine krankheitswertige Schlafstörung handeln, die behandelt werden sollte.

 

Häufig tritt eine nichtorganische Schlafstörung als Reaktion auf ein belastendes Ereignis (Trennung, Todesfall, Jobverlust, Beziehungsprobleme etc.) auf. Viele Betroffene haben Schwierigkeiten vom Alltag abzuschalten und grübeln viel. Dadurch wird Ein- und Durchschlafen wird erschwert oder verunmöglicht. Mit Fortbestehen der Schlafstörung, kann es passieren, dass Betroffene selbst dann nicht mehr schlafen können, wenn der Vortag entspannt und stressfrei verlaufen ist. Oft entwickelt sich eine Angst davor, dass man nicht schlafen kann und diese verunmöglicht wiederum das Einschlafen - ein Teufelskreis beginnt. Das Bett hört dann auf ein angenehmer Ort zu sein, den man mit Entspannung in Verbindung bringt und wird zu einem Ort, den man mit seinen nächtlichen Qualen in Verbindung bringt. Dadurch bleibt die Schlafstörung aufrecht. 

Aufgrund negativer Vorerfahrungen werden vor dem Schlafen gehen negative Erwartungen erneut aktiviert („ich werde nicht schlafen können“, „es wird wieder eine furchtbare Nacht“, etc.). Diese negativen Erwartungen und Gedanken führen zu einer Verstärkung der Schlafstörung.  

 

 

Im Rahmen der psychologischen Behandlung der Schlafstörung wird ein individuelles Erklärungsmodell erstellt, wie es zur Entwicklung der Schlafstörung gekommen ist. Dieses berücksichtigt Risikofaktoren (z.B. ungesunder Lebensstil, zu hohes Leistungsbedürfnis,…) ebenso wie Auslöser (z.B. Jobwechsel, Beförderung, Todesfall,…) und aufrechterhaltende Faktoren (z.B. Erwartungsängste und ständiges Grübeln im Bett).

Ziel der psychologischen Therapie ist unter anderen die Vermittlung von Strategien mit deren Hilfe die Patientin lernt, ihren Schlaf positiv zu beeinflussen ohne langfristig auf die Einnahme von Medikamente angewiesen zu sein.

 

Hierzu gehören

  • das Erlernen von Entspannungsmethoden (z.B progressive Muskelentspannung, Meditation, Autogenes Training, etc.), die das Einschlafen erleichtern.
  • Bearbeitung der Hintergrundprobleme z.B. Trauerarbeit im Falle einer Trennung, Perfektionismus, Versagensängste, Probleme im Job oder in der Familie, Beziehungsprobleme, etc. 
  • Kognitive Umstrukturierung: Ungünstige (dysfunktionalen) Gedanken/Katastrophengedanken  (z.B. Angst im Job zu versagen, nie mehr schlafen zu können, den Job zu verlieren, arbeitsunfähig zu werden, vom Partner  verlassen zu werden, etc.) werden identifiziert und durch konstruktive, realistische Gedanken ersetzt. Die Patientin lernt nach und nach ihren Katastrophengedanken kritischer gegenüber zu treten.
  • Achtsamkeitsmeditation hilft bei der Distanzierung von Grübeleien und Erwartungsängsten.