Beim nächsten Trend unserer Reihe der Dating-Phänomene wollen wir uns einer positiven Entwicklung zuwenden: Slow Dating. Hier geht es darum, sich beim Daten tiefgehender mit seinem Gegenüber zu beschäftigen. Sich wirklich Zeit füreinander zu nehmen und herauszufinden, ob man zueinander passt.
Wie geht Slow Dating?
Das Slow Dating ist gewissermaßen eine Reaktion auf unseren schnelllebigen Lebensstil, wo unsere Aufmerksamkeit immer kürzer auf eine Sache gerichtet bleibt. Stattdessen werden wir (vor allem digital) von Reizen überflutet, von scheinbar unendlichen Möglichkeiten und dem Drang, jede möglichst schnell zu „konsumieren“, um zur nächsten zu springen.
Achtsamkeit setzt hier auf bewusste Entschleunigung, bei der dem Moment, dem Hier und Jetzt volle Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegengebracht werden. Daraus sind unterschiedliche Slow-Ansätze entstanden (vielleicht hast du auch schon mal von der Slow-Food-Bewegung gehört, wo es um die Wertschätzung für liebevolles, authentisch gekochtes Essen anstelle von Fast Food geht).
Hier setzt Slow Dating an: Statt schon während des einen Dates nach dem nächsten Kandidaten Ausschau zu halten, bleibt man mit seinen Gedanken beim Gegenüber und geht in die Tiefe. Natürlich immer nur so weit, wie es sich für dich richtig anfühlt. Du musst nicht schon beim ersten Date zum offenen Buch werden, und auch von deinem Gegenüber verlangt das niemand. Aber ihr tauscht euch aus, lernt euch kennen und kratzt nicht nur an der Oberfläche. Außerdem reduzierst du den Stress, den häufiges Daten mit immer neuen Menschen mit sich bringen kann.
Was braucht es beim Slow Dating?
Eine wichtige Voraussetzung beim Slow Dating ist Zeit. Ihr räumt euch bei einem Date bewusst Zeit füreinander ein – ohne einen Arztbesuch, eine Geburtstagsfeier oder einen Termin mit dem Installateur im Hinterkopf. Ihr entscheidet euch für ein entspanntes Treffen ohne Druck und in angenehmer Atmosphäre.
Wichtig zu beherzigen: Slow Dating verlangt nicht automatisch Exklusivität – also mit der expliziten Vereinbarung, niemand anderen als das Gegenüber zu treffen. Du bist also nicht „verpflichtet“, nur diese eine Person zu daten. Und dennoch gehört es auch zum Slow Dating, nur eine Person auf einmal zu treffen. Es kann dir gut tun, deine Aufmerksamkeit auf nur einen Kandidaten zu richten und erst dann die Augen nach jemand anderem offen zu halten, falls du dich gegen diesen Kandidaten entscheiden solltest. Das kann dir auch die Entscheidung erleichtern. Denn zu viele Wege führen oft dazu, dass man keinen wählt.
Erste Hilfe beim Slow Dating
Wenn du dich beim Slow Dating unwohl fühlst – mach dir keinen Druck! Manche Menschen haben gerne Dates in schnellerer Abfolge, anderen ist es zu stressig. Nur du bestimmst deinen Rhythmus, und wenn Slow Dating da nicht mithalten kann, dann ist das eben so.
Falls du es trotzdem mal mit Slow Dating probieren willst, hier ein paar Tipps:
Beim Slow Dating geht es um Authentizität. Verstell dich also nicht, spiel keine Spielchen, sondern sei du selbst. Gib dabei so viel von dir preis, wie du es für richtig hältst, und hör auch deinem Gegenüber aktiv zu. Der Vorteil: Ihr habt die Möglichkeit, eine solide Basis für mehr zu schaffen. Dabei wünsche ich dir viel Freude!
Sicherheitshinweise fürs Online-Dating: Lass dir vor dem ersten Date die Telefonnummer deines Gegenübers geben, ebenso den vollen Namen. Informiere Freunde oder Familie über das Date (wann, mit wem und wo). Das erste Date sollte jedenfalls an einem öffentlichen Ort stattfinden (Café, Restaurant, belebter Spazierweg, Einkaufsstraße, Fußgängerzone, ...). Lass dich niemals beim ersten Date auf ein Home-Date ein!
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