Von der Last, gemocht werden zu wollen

rote Herbstblätter

Gibst du auch oft nach, um andere nicht zu verärgern? Fällt es dir schwer, Nein zu sagen? Möchtest du es am liebsten allen recht machen? Traust du dich manchmal nicht, deine Meinung zu sagen, weil sie grade nicht „im Trend“ liegt? Ist es dir wichtig, was andere über dich denken?

In den meisten Fällen passiert dies, weil wir Angst haben, ansonsten nicht mehr gemocht zu werden. Gemocht zu werden war in der Urzeit eine besonders wichtige Eigenschaft, um zu Überleben. Wurde man nicht gemocht und von der Gruppe verstoßen, lief man Gefahr von irgendeinem wilden Tier getötet zu werden. Die Wahrscheinlichkeit, auch heute noch von einem wilden Tier getötet zu werden, geht quasi gegen Null. Bis zu einem gewissen Grad steckt der Urzeitmensch aber immer noch in uns drin und beeinflusst unser Denken, Handeln und Tun. Wir unterdrücken das, was wir eigentlich möchten, denken oder fühlen um es anderen recht zu machen. In manchen Situationen mag dies auch ein angemessenes Verhalten sein, aber wer immer mehr auf das achtet, was die anderen möchten und zu wenig auf das, was man selbst möchte, der bleibt über kurz oder lang auf der Strecke. Das geht bei den einfachen Dingen los - wieder eine Kollekte für das Geburtstagsgeschenk einer Kollegin, die man eigentlich nicht mag - geht weiter über ein bisschen komplexere Dinge, die dann auch an die Substanz gehen können - Feiern, auf die man nicht gehen will, weil man lieber einen Tag für sich möchte oder Umzüge, bei denen man helfen soll obwohl man von der Arbeitswoche fix und fertig ist. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen.

Und das soll keinesfalls eine Aufforderung dazu sein, dass man niemandem mehr helfen oder unterstützen soll, aber es soll eine Aufforderung sein zu hinterfragen: möchte ich das überhaupt und wenn ich es nicht will, auch lernt, dies zu kommunizieren.

Wird man dadurch zum Egoisten? Ja, ein bisschen. Aber ist das schlimm? Eigentlich nicht. Bereits in der Bibel steht schon: „du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Da steht nichts davon, dass man den Nächsten mehr lieben sollte als sich selbst. 

Fange an, auf deine eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Sehnsüchte zu hören, nimm dich selbst ernst und respektiere selbst deine Grenzen. Erst dann können auch andere lernen, deine Grenzen zu respektieren.

 

Ich wünsche dir viel Spaß dabei zu lernen, deine Bedürfnisse ernst zu nehmen und dem Glück damit ein Stückchen näher zu kommen.

 

Wenn du bei der Gelegenheit lernen möchtest, Nein zu sagen, kann ich dir diesen Blog-Artikel empfehlen: Von der Kunst des Nein-Sagens